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Folgen Sie Eylerd beim Abenteuer Ausland in diesem Semester in Finnland und auf Instagram @eylerd_in_finnland.
Hi, mein Name ist Eylerd und in diesen Beiträgen erfahrt ihr alles über mein Erasmus+ Semester in Finnland.
Hey und herzlich willkommen zu meinen Erfahrungen mit Erasmus+
in diesem Blog möchte ich meine Erfahrungen rund um mein Auslandssemester festhalten und vielleicht die ein oder andere Person ermutigen oder inspirieren, ebenfalls eins zu absolvieren. In diesem ersten Eintrag möchte ich mich kurz vorstellen, berichten, warum ich ein Auslandssemester machen möchte und was ich vor meiner Bewerbung gemacht habe.
Sobald mein Semester beginnt, sollen ca. monatliche Updates von mir kommen. Ich möchte mir beim Schreiben aber dennoch den Freiraum lassen, dass mal mehr oder weniger Zeit zwischen den Updates verstreicht.
Die letzten 6-8 Monate fasse ich aber in ein/zwei weiteren Einträgen zusammen, die thematisch und zeitlich in etwa zusammenhängen.
Noch ein kleiner Hinweis: Inwieweit meine Erfahrungen oder Anforderungen auch auf das Bewerbungsverfahren anderer Partnerunis übertragbar ist, kann ich nicht einschätzen. Daher sind Abweichungen sehr gut möglich. Dennoch denke ich, dass meine Erfahrungen ein guter Vergleich sein können.
Eindrücke aus Finnland
Aber zunächst einmal: Wer bin ich? Warum möchte ich ein Auslandssemester machen und wo geht es überhaupt für mich hin?
Mein Name ist Johann-Eylerd Killmann, ich bin 23 Jahre alt und studiere im vierten Bachelor-Semester Erziehungswissenschaft, mit dem Wahlpflichtbereich Politikwissenschaft.
Über ein Auslandssemester habe ich bereits im ersten Semester nachgedacht und wurde noch einmal durch den Fachschaftsrat und der Vorstellung von Erasmus+ auf der Ersti-Begrüßung 2022/23 bestärkt.
(An dieser Stelle ein kurzer Werbeblog für den Fachschaftsrat EW: wenn ihr Kontakte auch außerhalb eurer Kohorte knüpfen möchtet, vielleicht etwas über die Hochschularbeit erfahren wollt oder ne Studi-Party (auch mit anderen Fachschaften) veranstalten möchtet, kommt gerne zu unseren Treffen dazu oder folgt unserer Insta-Seite: @fachschaft_ew – Werbeblog Ende J).
In früheren Schüleraustauschen lernte ich zwar westeuropäische Länder kennen, die Nordeuropäischen Länder blieben mir aber vollständig fremd. Umso mehr freute ich mich, als ich auf der Fakultätshomepage sah, dass wir auch Partnerunis in einigen Nordeuropäischen Ländern haben: Schweden (meiner Wahrnehmung nach, das meistbereiste Land), Lettland oder auch Finnland.
Natürlich haben wir auch Partnerunis in anderen Ländern. Schaut hier einfach mal auf die Weltkarte: https://ep.tu-dortmund.de/internationales/partneruniversitaeten/.
Das Land konkretisierte sich auch recht bald. Nicht nur durch die Hervorhebung des Bildungssystems Finnlands in verschiedenen Seminaren und Vorlesungen wurde meine Neugier geweckt, sondern auch eine gewisse persönliche Herausforderung an das Klima reizten mich in dem Land zu studieren. Da mein letzter längerer (Lern-)Auslandsaufenthalt schon eine Weile hinter mir lag, war dies eine weitere Herausforderung, der ich mich stellen wollte. Komme ich in einer neuen Umgebung bzw. einem neuen Land noch so gut zurecht, wie früher? Vor allem eins, das deutlich weiter entfernt liegt, als Nachbarländer oder Großbritannien? Im dritten Semester konkretisierte sich dann mein Wunsch endgültig, als ich mich intensiver mit Finnland, der Sozialisation und dem Bildungssystem beschäftigte, wozu ich allerdings auch kritische Stimmen las.
Die Partneruni die wir in Finnland haben, heißt University of Eastern Finland (UEF) und liegt in Joensuu, einer kleinen Gemeinde im Osten Finnlands. Die Stadt hat ca. 76.000 Einwohner, wird südwestlich von dem See Pyhäselkä abgegrenzt und ist sonst von einem dichten Wald umgeben. Der Campus, leicht im Norden des Stadtzentrums gelegen, erstreckt sich entlang einer Hauptachse der Stadt und ist damit noch gut mit Bus oder im Sommer mit dem Fahrrad zu erreichen. Der Unicampus in Joensuu (der andere Standort liegt in Kuopio) ist deutlich kleiner als der der TU und es studieren „nur“ gut 9.000 Student*innen in Joensuu. Das Wintersemester (hier das Autumnsemester) beginnt in Finnland deutlich früher als bei uns an der TU: ich beginne Anfang September, ende dafür aber bereits Mitte Dezember. Das Semester ist also auch ein wenig kürzer als bei uns an der Uni.
Wenn ihr wissen wollt, wie der Campus aussieht findet ihr hier eine interaktive Karte: https://tourmkr.com/F1XQq91FZ9/35393529p&60.87h&61.06t
Vor der Bewerbung:
Ich hatte mir also Finnland und damit die UEF als Partnerhochschule herausgesucht und war am weiteren Informationen sammeln.
Ich suchte zum einen auf der Webseite unserer Fakultät nach Informationen zum Bewerbungsablauf und den einzureichenden Unterlagen (https://ep.tu-dortmund.de/internationales/), sah mir aber auch verschiedene Seiten der UEF an, die über das Studi Leben in Finnland/Joensuu berichteten und die angebotenen Fächer und Seminare der letzten Jahre zeigten. Gepaart mit Erfahrungsberichten über Joensuu und den Campus (nicht nur von der TU) wurde mir immer klarer, dass meine Entscheidung in Finnland ein Semester zu studieren die richtige war und meine Vorfreude auf die Zeit schnellte immer stärker in die Höhe.
Wenn ihr euch für eine Partneruniversität entschieden habt oder zwischen Unis schwankt, lest euch auf jeden Fall Erfahrungsberichte im Internet dazu durch. Meistens sind sie relativ kurz (1-3 Seiten) und mit vielen Bildern verziert, sodass man einen guten Überblick über den Studienort bekommt. Auch über das was nicht so gut gelaufen ist. — Eine klare Empfehlung meinerseits!
Da aber noch ein paar Fragen offen blieben, organisierte ich mir bei Frau Lüning (unserer Fakultätskoordiantorin) einen Sprechstundentermin und konnte direkt am kommenden Morgen meine Fragen loswerden.
Anfang dieses Jahres habe ich mich dann an der Fakultät für das Wintersemester 2023/24 beworben. Ein Anschreiben, ein Motivationsschreiben und ein aktueller Lebenslauf waren die Voraussetzungen für die Bewerbung.
! Checkt hierbei unbedingt die aktuellen Fristen für die Bewerbung da diese für das kommende Winter- und Sommersemester gilt!
Das Dritte Semester ist übrigens auch ein sehr guter Zeitpunkt, um sich für ein Auslandssemester zu entscheiden. Zum einen passt das gut mit den Bewerbungsfristen und es wird empfohlen (auch von meiner Partneruni), frühestens im vierten Semester ins Ausland zu gehen.
Vor einigen Tagen hatte ich Mailkontakt mit einem ehemaligen Austauschkoordinator einer anderen Uni, der mir ihr damaliges Motto verriet: (Frei übersetzt) Ohne Kultur kann man nicht sehen, aber beschränkt man sich auf eine einzige Kultur, wird man für immer blind sein.
Mit diesem Motto im Kopf bin ich vor ein paar Tagen meine Reise nach Finnland angetreten und beende meinen ersten Eintrag.
Am Ende noch kurz Werbung in eigener Sache. Falls ihr ein paar mehr Bilder/Eindrücke von meinem Leben in Finnland haben möchtet: ich habe einen Instagram Account für meine Reise gestartet: @eylerd_in_finnland. Vielleicht sagt ja die ein oder andere Person hi :) Dort könnt ihr mir auch gerne Fragen stellen, die hier vielleicht offen geblieben sind oder offen bleiben.
Tervetuloa! (Willkommen!)
Schön, dass ihr zu meinem zweiten Blogeintrag gefunden habt :)
In diesem Eintrag soll es darum gehen, wie es bei mir nach meiner Annahme weitergegangen ist, welche wichtigen Dokumente ihr im Blick halten müsst und welche weiteren Vorbereitungen (u.a. AuslandsBAföG) noch auf mich zu kamen. Dies wird auch der letzte Post zu meinen Vorbereitungen werden (dafür ist er etwas länger) − danach kommt dann der erste über meine ersten Tage/Wochen hier in Finnland :)
Nach der Annahme in Dortmund:
Ein paar Wochen nach Ende der Bewerbungsfrist, habe ich eine Mail erhalten, dass ich angenommen wurde. Ebenfalls wurde mir mitgeteilt, dass ich an meiner Gasthochschule bereits nominiert wurde und eine Annahmeerklärung für das Referat Internationales der TU ausfüllen müsse.
Die Freude war nun erst einmal riesig, da es nun wirklich losgehen würde. Auf der anderen Seite wurde es auch ernst: Ich musste die geforderten Unterlagen zusammensuchen und möglichst zügig noch vernünftige Winterkleidung besorgen, die möglichst nicht extrem teuer in Fachgeschäften zu finden war, sondern vielleicht noch im Sale „normaler“ Einkaufsgeschäfte.
Tatsächlich habe ich das meiste dann online gekauft, da die meisten Geschäfte zu dieser Zeit schon die Winterkleidung zurück ins Lager geschickt hatten. Ein paar Sachen habe ich doch noch in „normalen“ Kleidungsgeschäften gefunden − dicke Alpaka-Socken, einen Norwegerpulli und Schlauchschals aus Merinowolle habe ich doch noch bei Globetrotter im Sale gefunden und war damit nicht mehr ganz so teuer.
Meiner Erfahrung nach ist es auch ganz hilfreich, wenn ihr euch Packlisten schreibt. Ich habe am Ende zwei geschrieben, da ich einmal vorgepackt hatte, um zu sehen, wie schwer meine Koffer sind/wie viele Koffer ich brauchen würde und dann beim finalen Packen eine weitere Liste. Sich mehrere Listen zuschreiben ist ganz gut, da man abgleichen kann, was man vergessen hat, oder was man noch zusätzlich einpackt. Packlisten sind auch dahingehend ganz hilfreich, um Dinge wieder zu finden, wenn man sie beim Auspacken nicht direkt findet.
Kleines Beispiel: Ich hatte mir ein kleines Nähset mitgenommen, um im Zweifelsfall Löcher zu nähen, was ich aber nach dem Auspacken nicht direkt gefunden hatte. Meine Liste hat mir so geholfen, dass ich nachsehen konnte, in welchen Koffer ich was gepackt hatte und konnte so noch einmal gezielter suchen. Wofür ich das Nähset bisher wirklich brauchte, erzähle ich in einem anderen Post :)
In der ersten Mail gab es auch einige Hinweise, zum kommenden Verfahren und welche Möglichkeiten es zur weiteren Förderung des Aufenthaltes gibt.
Befolgt diese Hinweise einfach und ihr seid auf der richtigen Seite. Darüber hinaus ist die Checkliste des Referat Internationales sehr hilfreich: https://international.tu-dortmund.de/outgoings/auslandsstudium/erasmus-austauschprogramm/vor-waehrend-nach-dem-aufenthalt/.
Meine Gasthochschule (University of Eastern Finnland − UEF) hat sich dann auch recht zügig gemeldet und mir ein langes Dokument geschickt, in dem genau erklärt wurde, wie ich mich auf SoleMOVE registriere und welche Unterlagen ich dort hochladen muss. SoleMOVE ist eine Plattform, auf der ich mich noch einmal an der finnischen Uni anmelden musste, um meinen Platz zu bestätigen.
Insgesamt musste ich dort drei Dokumente hochladen. Die beiden wichtigsten Dokumente sind hier das Learning Agreement (LA) und das Transcript of Records (ToR). Das dritte war bei mir eine Kopie des Ausweises.
Es ist sehr sinnvoll sich trotz der Länge das Dokument komplett durchzulesen oder es während der Bearbeitung offen zu haben, da dort eigentlich alle Fragen beantwortet werden.
In meinem Fall hatte ich ein paar Fragen an die finnische Austauschkoordinatorin, die ich zum Teil auch in dem Dokument hätte nachlesen können: so konnte ich mich nicht direkt für die Fakultät „Education, Adult Education, and Career Counselling“ bewerben, sondern musste den Button für die Fakultät Chemie anwählen, schrieb aber dafür in das Freitext-Feld, dass ich mich für die andere Fakultät bewerbe. Die Fragen, ob ich (zur Bewerbung noch im dritten Semester, aber in Finnland ankommend im vierten) ein oder zwei abgeschlossene Jahre eintragen sollte, wurde mir mit „zwei“ beantwortet, und ob das ToR besondere Anforderungen erfüllen muss, wurde zwar nur so halb beantwortet, aber das, was ich auf BOSS gefunden habe, war anscheinend ausreichend.
Hinweise zum LA und ToR
Das Learning Agreement ist sehr wichtig, weil dort festgelegt wird, welche Kurse ihr im Ausland absolvieren und hier in Dortmund angerechnet bekommen lassen möchtet.
Beim Ausfüllen habe ich auf der Homepage der UEF nach Kursen aus dem letzten Semester gesucht, die thematisch denen an der TU bzw. der Seminarüberschrift ähnelten (kleiner Verweis auf das entsprechende Modulhandbuch) und dann ins LA aufgenommen.
Achtet hier darauf, dass ihr nicht nur die Seite der deutschen Kurse (Liste A) ausfüllt, sondern auch direkt das Pendent der Partneruni (Liste B). Sonst ist das LA nicht gültig.
Beim Ausfüllen und bei Fragen konnte ich mich immer an Isabel Lüning, unsere (ehemalige) Fakultätskoordinatorin, wenden, die dann mit den Antworten parat stand oder kurz nachgefragt hat und sich dann sehr schnell zurückgemeldet hat.
An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an Dich.
Ein Hinweis zum (englischen) Transcript of Records: Ich musste mein ToR auf Englisch einreichen, was mich zunächst herausforderte, da ich kein englisches ToR beim Prüfungsamt beantragen konnte. Die Lösung war hier so einfach wie naheliegend: ich habe mein BOSS-System auf Englisch umgestellt und somit war auch mein Leistungsnachweis auf Englisch :)
Beachtet unbedingt auch die mögliche Zeitverschiebung! Da Finnland eine Zeitzone weiter ist als Deutschland, habe ich meine vollständige Anmeldung also eine Stunde später abgeschickt als es in Deutschland ist. Da ich die Sachen aber recht früh fertig hatte, gab es bei mir keine Probleme.
AuslandsBAföG:
Es wird grundsätzlich empfohlen AuslandsBAföG zu beantragen, auch wenn man sonst keins bekommen würde. Da die Förderung für das Auslandssemester höher ist als im Heimatland, ist die Chance dennoch gefördert zu werden, sehr hoch.
Zunächst müsst ihr herausfinden, welches Studierendenwerk für euer Gastland zuständig ist. Über diese Website findet ihr das schnell heraus: https://www.bafög.de/SiteGlobals/Forms/bafoeg/weltkarte/weltkarte_formular.html. Trefft dort die Auswahl, wo es hingehen soll, oder zoomt auf der Karte zu eurem Land und dann findet ihr unter der Karte oder auf dem Marker in der Karte das zuständige Amt.
Für mich bedeutete das, dass meine Unterlagen nach Halle gingen. Neben den normalen Unterlagen ist noch das Zusatzblatt Formblatt 6 auszufüllen. Das sind aber nur eineinhalb Seiten, also *nüüchts vor dem man sich fürchten müsste*. Meinen Antrag habe ich zuerst von Oktober bis Dezember gestellt, da ich noch für September mein normales BAföG erwartete.
Ihr könnt das AuslandsBAföG aber schon ab dem Monat stellen, ab dem ihr im Ausland seid/euer Semester beginnt. Das normale BAföG wird dann entsprechend gekürzt und die Auslandsförderung springt ab dem Monat ein. So war das am Ende auch bei mir.
Es dauerte noch eine Weile, bis ich wirklich alle Unterlagen zusammengetragen hatte. Das lag aber auch daran, dass ich zum Antragszeitpunkt das Grant Agreement und meine Wohnung noch nicht bekommen hatte. Ich konnte das aber einfach per Mail nachreichen. Die Korrespondenz mit meinem Sachbearbeiter war auch sehr einfach. Ich wartete zwar recht lange auf eine Antwort auf meine Mail, aber Ende August erhielt ich schließlich die Bitte, ein paar Dokumente nachzureichen. Zum einen das vollständige Grant Agreement (ich hatte zunächst nur das Bestätigungsschreiben eingereicht), einen Nachweis meiner Unterkunft, die Vorläufige Studienbescheinigung (Letter of Acceptance) und, nach Erhalt, die Confirmation of Registration.
Die vorläufige Studienbescheinigung wird euch von der Gastuni zugeschickt, den Vordruck zur Confirmation of Registration findet ihr hier: https://international.tu-dortmund.de/outgoings/auslandsstudium/erasmus-austauschprogramm/vor-waehrend-nach-dem-aufenthalt/
Nehmt euch unbedingt einige Unterlagen (digital) mit, wie eben das Grant Agreement, das Learning Agreement, Krankenversicherung etc. Ich war sehr glücklich über die Entscheidung, da ich sonst nicht so schnell an die Unterlagen gekommen wäre und konnte so umstandslos die Dokumente nachreichen. Mittlerweile sollten eigentlich alle Handys auch eine Scan-Funktion integriert haben, aber falls nicht, ist die Adobe Scan App sehr gut, auch wenn man dafür ein Adobe Konto haben muss. Das bekommen wir aber vergünstigt von der Uni.
Weitere Vorbereitungen:
Vom Referat Internationales kamen weitere Mails, die über den aktuellen Stand, weitere Informationsmöglichkeiten und Zuschüsse informierten.
Lest euch auch hier die Mails gut durch.
Normalerweise ist auch ein Sprachtest für die Annahme nötig. Bei mir im Jahrgang ist der aber weggefallen, da die Online-Plattform umgestellt wurde. Ich habe dafür im vierten Semester einen Englischkurs vom Zentrum für HochschulBildung Bereich Fremdsprachen absolviert, der mich ebenfalls gut auf das Schreiben und Präsentieren auf Englisch vorbereitet hat: https://fs.zhb.tu-dortmund.de/sprachkurse/; https://cms.zhb.tu-dortmund.de/fs2/Anmeldung/index.php.
Es gibt auch das wöchentliche Schreibcafé, in dem neben deutscher Schreibberatung auch englische angeboten wird: https://fs.zhb.tu-dortmund.de/schreibwerkstatt/weitere-angebote/peer-schreibberatung/
Im Moodle-Raum findet ihr auch noch einmal weitere Infos. Ihr findet ihn unter folgendem Namen: Schreibwerkstatt w.space. Peer-Schreibberatung
Finnisch-Lern-Apps
Da es leider weder an der TU noch an der VHS einen Anfänger-Finnisch-Kurs gab, habe ich mir Duolingo heruntergeladen und angefangen damit ein bisschen zu lernen. Die App wurde auch auf einer Seite empfohlen, die wir von der finnischen Austauschkoordinatorin weitergeleitet bekommen haben. Für die Anfangsvokabeln ist das wirklich hilfreich, da ich mich so vorstellen konnte „Minä olen …“ (Ich bin …), „Danke“ (Kiitos), „Entschuldigung“ (Anteeksi), „Bitte (sehr)“ (Ole Hyvä − wobei es hier noch ganz viele andere Wörter für gibt) usw. sagen konnte und mir gerade Kiitos im Alltag sehr häufig begegnet. Man lernt in der App natürlich noch deutlich mehr als nur das und es gibt eingebaute Lernspiele, mit denen man die Vokabeln trainiert. Mittlerweile erkenne ich einige der gelernten Vokabeln auch wieder, aber am Ende kommt es – wie bei jeder Sprache − drauf an, wie viel Zeit man in die App/das Lernen investiert. Was mich an der App aber etwas stört, ist, dass die Grammatik zu den Sätzen und Fragen nicht wirklich erklärt wird und ich mir das so selbst zusammenreimen musste, ohne die Bestätigung zu bekommen, dass es wirklich richtig ist.
Eine Sache, die mich in der App aber doch verwundert hat, − und der ich noch weiter auf den Grund gehen möchte − ist, dass in Doulingo Finn*innen als Zauberer (Velho), die Bewohner*innen anderer nordischen Länder als Wikinger (Viikinki) beschrieben werden: suomalainen on velho ja norjalainen/ruotsalainen on viikinki – Finn*innen sind Zauberer und Norweger*innen/Schwed*innen sind Wikinger.
Neben Duolingo habe ich mir eine weiter App heruntergeladen, mit der ich noch andere Vokabeln gelernt habe und die ein etwas anderes Konzept verfolgt. Während Duolingo sehr auf vollständige Sätze geht, die man lernt und sich in einem anderen Tab die gelernten Vokabeln einzeln ansehen kann, ist die App Finnischlernen in einzelne Kategorien eingeteilt, sodass man bspw. nur Zahlen in einem Abschnitt hat, oder nur Begrüßungen, Wochentage, Farben etc. Das finde ich zum Teil etwas einfacher zu lernen, weil es etwas übersichtlicher ist. Ich nutze diese App vor allem als Vokabelliste oder zum schnellen Nachsehen von bestimmten Worten.
Die Zahlen finde ich ganz lustig. Hier einmal die Zahlen von ein bis zehn: Yksi, Kaksi, Kolme, Neljä, Viisi, Kuusi, Seitsemän, Kahdeksan, Yhdeksän, Kymmenen. Das „y“ wird dabei wie ein „ü“ ausgesprochen, doppelte Buchstaben werden langgezogen und das „h“ wird leicht betont. Der Rest ist relativ ähnlich zur deutschen Aussprache. Zur Kontrolle ist vielleicht Google-Übersetzter ganz ok für den Einstieg ^^
Die zahlen konnte ich im Alltag noch nicht so gut üben, da der Preis an der Supermarktkasse doch sehr schnell ausgesprochen wird und die ausgeschriebenen/gesprochenen Zahlen recht lang werden. Aber die letzte Zahl erkenne ich ab und zu dann doch, auch ohne auf das Kartenlesegerät zu schauen.
Webinare
Über die Mails wurden sowohl auf der finnischen als auch auf der deutschen Seite Webinare angekündigt.
Im finnischen Webinar wurden alle neuen internationalen Studierenden über die Summer School informiert, gezeigt wie man sich einen User-Account erstellt und es stellten sich verschiedene Organisationen, wie das Erasmus Student Network, die Student Union und JoensuunElli, vor.
Außerdem wurde eine WhatsApp Gruppe erstellt, die aber auf Dauer etwas nervig wurde, da einige Fragen fünf Mal gestellt wurden, die auch während des Webinars mehrfach beantwortet wurden… Trotzdem wurden auch Fragen gestellt, die ganz hilfreich waren oder mit denen ich mich selbst absichern konnte, wenn andere Student*innen ähnliche Fragezeichen in die Luft malten wie ich.
Die Summer School ist meiner Meinung nach eine gute Gelegenheit, um erste Kontakte zu knüpfen, die Stadt und die Uni kennenzulernen und bietet einige echt spannende Kurse: https://www.uef.fi/en/uef-summer-school.
Obwohl ich meine Wohnung schon ab August gemietet hatte, entschied ich mich am Ende gegen eine Teilnahme, da ich in dem Zeitraum der Summer School noch in Dortmund Termine hatte und meinen Geburtstag auch noch gerne in Deutschland feiern wollte.
Im deutschen Webinar wurde auch noch einmal vieles zum weiteren Ablauf besprochen, einige Dokumente erklärt − gerade zum Learning Agreement wurden viele Fragen gestellt −, zur Abreise und was bis dahin noch geschieht. Gerade die Infos zum Grant Agreement, wann es losgeschickt wird und wann es wieder beim Referat Internationales (RI) sein muss, war für mich sehr wichtig zu erfahren.
Das Grant Agreement ist der Vertrag zwischen euch und dem RI/Erasmus+, in dem auch festgehalten wird, welche Förderhöhe ihr im Endeffekt erhaltet, aber auch welche Pflichten ihr mit dem Unterzeichnen bzw. dem Auslandssemester eingeht.
Bevor ich nun diesen Beitrag beende, möchte ich noch auf ein paar weiter Dinge eingehen, die zwar speziell meine Reise nach Finnland betreffen, aber vielleicht dennoch als Orientierung ganz hilfreich sein können.
Spezielle Vorbereitungen auf meine Zeit in Finnland/Joensuu
Wohnung:
Etwas weiter oben habe ich in einem Nebensatz zum finnischen Webinar JoensuunElli erwähnt, bin aber nicht weiter darauf eingegangen. An dieser Stelle möchte ich das Nachholen: JoensuunElli ist eine Wohnungsgesellschaft, die es (uns Erasmus+) Studierenden leicht ermöglicht, günstig an eine Wohnung zu kommen. Die Preisspanne liegt hier zwischen ca. 180 € und 280 €, bei Bedarf zuzüglich eines Zuschlags von 19 € für die Möblierung, aber ohne Kaution. Für mein 23 m2 Zimmer zahle ich insgesamt 239,32 €. Das angenehme ist: für Austauschstudierende werden extra Zimmer bereitgestellt, die grundlegend möbliert sind – ich musste mich also um kein Bett, Schrank, Schreibtisch oder Licht kümmern. Das ist nicht viel, aber wie gesagt, die Möblierung ist grundlegend, aber ausreichend. Decken oder Kissen werden nicht gestellt.
Diese Wohnungen sind Teil von Wohngemeinschaften von 3-5 Personen. Es gibt auch Einzimmer-, oder Familienwohnungen, aber da beträgt die Wartezeit gut ein Jahr. Da ich bisher noch nicht in einer WG gelebt habe, wollte ich aber auch nicht in eine eigene Wohnung, sondern freute mich in gewisser Weise auf diese neue Erfahrung. Aus dem mitgeschickten Grundriss konnte ich ablesen, dass ich mit zwei anderen Studenten in einer WG lebe. Über mein WG-Leben berichte ich an anderer Stelle noch einmal.
Sobald ihr eure Bewerbung um die Wohnung(en) abgeschickt habt, solltet ihr auf jeden Fall in den kommenden 1-3 Tagen auch den Spam-Ordner eures Mailpostfachs schauen. Ich habe nämlich mein erstes Angebot dadurch verpasst, da ich ein paar Tage zu spät nachgesehen habe. Aber ein kurzer Anruf bei der Gesellschaft löste das Problem und ich bekam einige Minuten später ein zweites Angebot zugesendet, welchem ich dann zusagte.
Auch wenn das Semester für mich erst im September losging, fragte ich bei JoensuunElli bereits für August eine Wohnung an. Das gab mir die Sicherheit, dass ich ein paar Tage vor Semesterbeginn in meine Wohnung und mich so in Joensuu ein bisschen einleben konnte. Später habe ich erfahren, dass ich auch hätte fragen können, ob ich einfach paar Tage früher in meine Wohnung ziehen kann, aber das wäre nicht sicher gewesen und ich hätte pro Nacht bezahlen müssen.
Survival Package:
In dem Webinar der UEF wurden wir auch das SurvivalPackage hingewiesen. Dies ist eine große Box, in der Geschirr, Besteck, eine Pfanne und ein Topf sowie ein Handtuch und Bettwäsche enthalten ist. Das Paket wird bei der Student Union (ISYY) reserviert und kostet 50 €, wobei man am Ende 30 € Pfand zurückbekommt, wenn alle Utensilien in Ordnung sind. Ich habe zwar, bis auf das Geschirr, eigene Bettwäsche und Handtücher mitgenommen, aber etwas zum Wechseln zu haben ist nicht schlecht. Leider muss ich das Paket schon am 08.12. zurückgeben, obwohl das Semester offiziell noch bis zum 13.12. geht. Meine WG ist aber ganz gut ausgerüstet, sodass das nicht so ins Gewicht fällt.
Kleidung:
Ich bin am Anfang schon etwas auf die Kleidung eingegangen, die ich gekauft habe, aber hier gehe ich noch ein bisschen weiter drauf ein. Im Januar und Februar hatte ich immer mal wieder auf meine Wetter-App geschaut und musste dort feststellen, dass die Temperaturen auf bis zu -25 Grad fallen. Diese Temperaturen bestätigten auch einige Erfahrungsberichte. An diesen Temperaturen habe ich mich auch beim Kauf der Kleidung orientiert. In vielen Blogs über Finnland und das Klima dort wird berichtet, dass das Zwiebelprinzip im Winter unumgänglich ist. Ich nahm also Skiunterwäsche und Alpaka-Socken und vor allem Shirts mit, die nicht zu 100 % aus Baumwolle bestanden, damit sie die Feuchtigkeit besser nach außen tragen. Fleecejacken und Pullover bilden die zweite bzw. bei extremer Kälte auch die dritte Schicht. Zwei dicke Winterjacken, zwei Thermohosen und ein paar dicke Winterschuhe schlossen mein Schichten-Prinzip ab. Für meine Finger habe ich Unterzieh-Handschuhe und zwei paar dicke Handschuhe mitgenommen. Verschieden dicke Schals und Schlauchschals und eine Mütze schützen meinen Kopf. Noch brauche ich das meiste nicht, da wir im September um die 15-18 Grad haben, aber die Zeit kommt wahrscheinlich früher als später.
In meinem Wetterbericht sehe ich gerade, dass am 08.10. die Temperaturen zum ersten Mal auf null Grad fallen werden. Ein kleines Wetter-Update kann ich gerne in die nächsten Einträge aufnehmen.
Tutor*innenprogramm:
Die UEF hat für alle neuen Student*innen Tutor*innen organisiert, die eine kleine Gruppe an Studis betreuen. Anfang Juli hat mich meine Tutorin angeschrieben und wir haben ein paar organisatorische Dinge geklärt, wie z.B., wann ich ankomme, wie lange ich bleibe und was mich in Joensuu erwarten wird. Sie beantwortete mir auch allgemeinere Fragen rund um Finnland und das Leben dort, (so habe ich einen ersten kleinen Einblick in die Geschichte von Finnland bekommen), ob ich auch Bar zahlen konnte, da sich die Bestellung meiner Kreditkarte verzögerte (bestellt euch die Karte so früh wie möglich) und ich gelesen hatte, dass man nur noch sehr selten Bar zahlen kann (Bar zahlen geht aber Problemlos), oder wie es mit der Aufenthaltsgenehmigung aussieht. Wenn man als EU-Bürger*in für mehr als 90 Tage in Finnland ist, benötigt man eine „residence permit“. Diese beantragt man entweder bei der finnischen Ausländerbehörde (Migri) oder beim lokalen DVV-Office. Das DVV-Office ist meiner Einschätzung nach äquivalent zum lokalen Einwohnermeldeamt. Da auch meine Tutorin dazu keine klare Auskunft in ihrem Tutor*innen-Seminar bekommen hat, wie, ob und wo ich mich registrieren müsse, fragte ich bei der finnischen Botschaft nach. Dort erhielt ich die Antwort, dass ich auf jeden Fall zum Migri gehen müsse, um mich vor Ort zu identifizieren, aber den Antrag könne ich auch noch in Finnland stellen. Das Problem war, dass Joensuu kein eigenes Migri hat und das nächste erst in Kuopio liegt, welches gut 4-5 Stunden Fahrtzeit bedeutete. Da ich zuerst für ein Wochenende in Helsinki blieb, hätte ich theoretisch auch in Helsinki zum Migri gehen können, doch fuhr mein Zug nach Joensuu bereits am Montag um 10:15 Uhr, was zu knapp geworden wäre. Eine weitere und vorerst abschließende Mail der finnischen Austauschkoordinatorin, verwies auf das lokale DVV-Office und löste damit den Stress. Da der Antrag beim Migri 45 € kostet, entschied ich mich zunächst dafür erst einmal nach Finnland zu fahren und dann vor Ort noch einmal weiter zu schauen, wie das mit dem DVV-Office aussah. Im Endeffekt bin ich sehr glücklich über die Entscheidung, dass ich den Antrag nicht über Migri gemacht habe, sondern über das lokale DVV-Office, da ich so das Geld gespart habe und in keine weitere Stadt fahren musste. Dazu aber im nächsten Eintrag mehr.
Damit beende ich nun meinen jetzt doch recht lang gewordenen, zweiten Eintrag, bedanke mich fürs Lesen und wünsche allen an der TU einen guten Semesterstart.
Moi moi (Eine der vielen Möglichkeiten Tschüss zu sagen)